Digital Life, Social Media, Stop-Motion

Why I love stop motion

Stop motion never goes out of style. I will be taking a trip down memory lane of stop motion, and link my contemporary favourites. Make some popcorn, you might be here for a while.

When I was a kid in Sweden in the 1970s there were 2 channels on the fat, bulging TV – which in my family only showed black and white imagery until I was 4 years old.

Ah, to lie down on the orange, longhaired, itchy carpet under the smoky glass coffee table; to hear the distinct click when you pulled out the switch to turn the telly on, followed by that high pitch sound reminiscent of rubbing metal and porcelain very fast against each other.

The sound of the grey-green glass tube warming up for a few seconds before it, magically, started transmitting moving pictures from around the world.

My favourite moving pictures on the modern fireplace were the stop motion and cartoon animations.

I have vague memories of Sandmännchen and other doll creations – interestingly several of them were, like Sandmännchen, made behind the Iron Curtain.

Around 09.00 on Saturday morning – the only day of the week with morning television back then – there was five minutes of true magic: cartoon animations, among them Woody Woodpecker.

I think I was six years old when our Montessori-inspired teacher let us play around with a camera – I remember some classmates making a race – perhaps it was the Olympic year of 1980? – between two pink, rhomboidcut erasers, the staple Swedish school rubber.

At the age of 13 I visited a cartoon animation studio, and was thoroughly amazed by the amount of drawings that need to be done.

Albeit on the various layers on see through plastics, meaning that you didn’t have to repaint the whole background 6 or 8 times per seconds.

A couple of years later, in the late 1980s, Wallace and Gromit first appeared.

It just took the combination of child-friendly animations packed with references for an older audience to the next level.

This came out eight decades after the first stop motion clay movies were made. One of the pioneers back then was a woman named Helena Smith Dayton.

But the first stop motion ever is credited to the The Humpty Dumpty (1897), made by Albert E. Smith and J. Stuart Blackton.

In this short film, unfortunately forever lost, a toy circus of acrobats and animals comes to life.

Among the early creations that made a breakthrough I must also mention Disney’s 1928 Steamboat Willie with Mickey Mouse, which was also the first animation with synchronised sound, which was a must for the story of Mickey using a steamboat as a musical instrument.

 

The 21st century has taken the craft of stop motion even further.

And of course we have a new immensely popular way of creating mini-films frame by frame: GIFs. However the technology which has been around a lot longer than you would think – in June, 2019 the GIF celebrates its 32nd birthday.

We all know the GIF from funny shorts, but the technology can really be used for more advanced projects.

In my personal meaning they however don’t compare to real artistic, artisanally created stop motion films.

 

Here are my favourites when it comes to stop motion:

Overall masterpiece: MUTO – a wall painted animation by BLU

Nathalie Djurberg and Hans Berg: This artist duo takes clay stop motion to the institutional level with their hilarious, dark creations.

Favourite music video: Joy’s Apartment.

 

In this context I must also of course mention Basel’s proud contemporary stop motion producer: eyeloveyou.

Among the work they have made in the last few years is a Chalk-Board-Stop-Motion for vinigma/velogourmet:

 

A Pixelstick-Stop-Motion for colourkey:

 

And a Clay-Stop-Motion for themselves, which was shown at the Outdoor Allianz Cinema on Münsterplatz in Basel:

 

Stop your motion. Enjoy.

 

– Anders Modig

Anders Modig, based in Basel since 2013, has been a journalist for 15 years. He writes about watches and design for titles like Vanity Fair on Time, Hodinkee, Café and South China Morning Post.

He has been editor in chief of seven magazines and books, including the current annual design magazine True Design by Rado, and his company also organises events for clients like TAG Heuer, Zenith and Patek Philippe.

 

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Social Media

Ein Feed voller Blödsinn.

Facebook und Instagram bringen mich auf die Palme.

Social Media ist eine gigantische Wolke aus Lärm und einer Menge Nonsense. Das Verhältnis zwischen Nutzen und Hype steht in keinem Verhältnis. Kritische Einsichten nach sechs Jahren im Social-Media-Beruf.

Ich war bei der Neuen Zürcher Zeitung und bei 20 Minuten als Social-Media-Manager tätig, für die HSW (Hochschule für Wirtschaft) Nordwestschweiz habe ich eine Social-Media-Strategie entwickelt. Zurecht nimmst du jetzt an, ich sei ein Social-Media-Jünger, dessen Glaube an Likes, Retweets und Nutzerdialoge weder im Dies- noch im Jenseits zerbricht. Doch das ist falsch. Nach sechs Jahren bin ich genervt. Und Anlass dazu geben mir nicht nur Trolle und Datenschutzbedenken. Ich hab den Riecher voll von Instagram, Facebook und Snapchat. Dafür verantwortlich mache ich folgende vier Akteure:

Die Medien: Den schnellen Likes und Websiteklicks nachkeuchend, posten alle Redaktionen die Gleichen Beiträge. So zum Beispiel Artikel über den neuen Einhorn-Frappucino von Starbucks, Ananas-Weihnachtsbäume oder gestohlene Schokoladen-Transporter. Nichtmal sprachlich unterscheiden sich die Beiträge: Wie oft habt ihr über einem Facebook-Post schon “Wer von euch war das?”, “Ihr kennt das” oder “Wait for it” gelesen?

 

 

Auch redaktionell geben die Social Media Plattformen mit ihrer emotional aufgeladenen Sphäre den Ton an. Emotionen funktionieren prächtig in der gefühlsdusliegen Social-Media-Welt. Deswegen wird jedes belanglose Ereignis, das nur ansatzweise auf die Tränendrüse drückt und von jemandem auf Facebook dokumentiert wurde, zu einem “Viralen Hit” hochgekocht. Aber: brauchen wir ein hundertstes Babyvideo oder ein tausendstes Hundevideo in unserem Feed? Bringt das gefühlt millionste Filmchen einer herumtollende Katze uns im Leben weiter? Mich nicht.

Dann wären da die mit inflationärer Häufigkeit auftretenden Social-Media-Experten. Mit missionarischem Eifer erklären sie der Welt, dass Social Media der heilige Gral eines jeden ist, egal ob Unternehmer, Politiker oder Möchtegernpromi. Gerne feuern die selbst ernannten Fachexperten in ihren Kursen oder auf ihren Blogs ein Arsenal an Phrasen ab und sprechen von Authentizität und Interaktion auf Augenhöhe. Diese Schlagworte klingen zwar gut in der Theorie, sind aber oft ziemlich vage, wenn es um ihre praktische Anwendung geht.

Hört auf, euer Leben zu teilen

Da sind die Nutzer wie du und ich. Viele sind dem Social-Media-Sachzwang unterworfen und posten und kommentieren, was das Zeugs hält. Sie eifern ein Paar Likes nach und veröffentlichen deswegen jede Belanglosigkeit, die ihnen widerfahren ist: Mittagszeit am See? Schön! Velo hat eine Platte? Du Armer! Und wen interessiert es, dass du heute deine Grossmutter besucht hast (ausser deine Grossmutter vielleicht)? Und als würden sie uns damit nicht schon genug mit ihren Trivialitäten auf den Zeiger gehen, setzten sie unter jeden Post einen – meist – überflüssigen Kommentar.

Eine kleine Anekdote an dieser Stelle: Weil ich vor ein paar Wochen genug hatte von der Profilneurose meiner Freunde, schritt ich zur Tat. Um meinem Instagram-Feed wieder etwas mehr Sinn zu geben, beschloss ich, ihn etwas zu säubern. Ich hab dann Profilfotos von Freunden angeschaut, auf denen sie im Infinitypool oder am Strand oder mit einem Hunde-Filter posieren, und dachte “ich mag dich echt, Digger, aber ich mag dich vor allem im echten Leben” und bin ihnen entfolgt. Einige aufmerksame Freunde haben das realisiert und sich umgehen bei mir über diesen Schritt empört.

Verantwortlich mache ich auch die Plattformbetreiber selber: Die Facebooks, Instagrams und Twitters. Sie, die vortäuschen, mit ihren Kanälen die Menschen zu verbinden, es aber auf unsere Zeit und Aufmerksamkeit absehenSie, die sich – wenig überraschend – als Heilsbringer und gelobte Retter der Demokratie und der Medien inszenieren, dabei aber massenweise unsere Daten hamstern Trollen den weg freigeben und Wahlmanipulationen ermöglichen.

Weil ich mein Geld mit Social Media verdiente, war ich massgeblich an dieser Entwicklung in den sozialen Netzwerken beteiligt: Ich habe Stories geschrieben mit der Absicht, “virale Hits” zu erzeugen und mehrmals über Hunde oder Babies berichtet, ich habe Menschen dazu ermutigt, auf Social Media aktiv zu sein, obwohl sie keinen Bock hatten. Und ich habe Facebook, Twitter und Instagram mit Unmengen von Mist zugemüllt, den keinen interessiert. Ich bekenne mich schuldig.

 

Gastblogger Lorenz König macht was mit Medien und ab und zu was mit Musik. Seine Gedanken zum Gang der Welten veröffentlicht er auf dem Blog Boom-Town (https://medium.com/boom-town), sein Twitterhandle lautet: @lorenzkoenig

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Noch was zum Smartphone

Schon mal gedankenverloren in metaphysische Sphären abgedriftet? Soll ja vorkommen.

Da kommen dann plötzlich strange Sachen hoch, z.B. sind wir eine Art Pilz? Wenn aus ein paar Zehntausend innert einem geologischen Schulterzucken 7 Milliarden werden, kann man schon mal ne Analogie zum Schimmel bilden, der sich auf den Fried Rice-Resten in der Tupperware ausgebreitet hat. Selbst die Evolutionsforschung macht sich da so ihre Gedanken.

Jedenfalls wird einem der neuzeitliche, evolutionäre Durchmarsch unserer Spezies ziemlich bewusst und prompt kommt die nächste Frage hoch: „wa…äh…nun, ja, warum eigentlich wir?“

Ein Erklärungsversuch: Wir haben innovatives Greifwerkzeug, nen funky Frontallappen mit Abstraktions-Upgrade, sind fähig zur Kommunikation und Kollaboration. Ausserdem, in klassischem Henne/Ei-Verhältnis: wir gehören tendentiell zur neugierigen Sorte und können auf Veränderungen reagieren. Gutes Beispiel: Das Smartphone.

Das halbe Sortiment von Interdiscount anno 1990 passt jetzt in unsere Hosentasche, inklusive einem kompletten, sich quasi stetig selbst aktualisierenden Brockhaus.

Mit Siri ist auch noch ein Gesprächspartner dabei, dessen seltsame Persönlichkeit zwischen „totally not a robot“ und „ich weiss im Fall alles über dich. Alles.“ einzuordnen ist. Der Aufstieg zum Basic Tool heutiger menschlicher Existenz ist unbestritten, es ist der Faustkeil der Gegenwart.

Wie haben wir das geschafft?

Wie so vieles äusserlich Grossartiges: mit Bauen, Vermasseln, Lernen, Verbessern und das mit unersättlichem Eifer, Kollateralschäden und ökonomischer Logik.

Die Ambivalenz dieser Entwicklung ist gross.

Langeweile, Musse und Unerreichbarkeit sind pflegenswürdige Tugenden geworden, zunehmend sogar gesundheitliche Notwendigkeiten. Die heissen jetzt „Digital Sabbaticals“ und werden paradoxerweise gerade von jenen besonders gepflegt, die massgeblichen Anteil an der Entwicklung der Technologie hatten. Zur gebotenen Vorsicht im Umgang hat Lorenz König hier schon eloquent den Mahnfinger gehoben, aus gutem Grund.  Mittlerweile sind die Dinger zehn Jahre alt und haben sich vom Luxusartikel zum Alltagsgegenstand gewandelt; über ein Drittel der Menschheit besitzt heute mindestens ein Smartphone, eine Entwicklung deren Folgen wir nur in Echtzeit beobachten und vorsichtig abschätzen können.

Doch bei allem Respekt vor den Herausforderungen die uns da blühen, es lohnt sich auch mal ein bewusster Blick auf die positive Seite:

Smartphones haben die Wissensvermittlung demokratisiert, Informationen fliessen direkter als je zuvor.

Wir sind alle verbunden, nicht nur über statische Knotenpunkte, sondern auch in Bewegung, egal wo (nervige Funklöcher (hey ciao Bettingen) ausgenommen). Wir können Schlangen-Gifs übermitteln, soziale Bewegungen starten, die geopolitische Situation im Iran diskutieren, Kafka als Audiobuch hören oder der Welt zeigen, wie wir in slow motion versagen.

Und damit wären wir wieder bei der Pilz-Analogie, nur etwas appetitlicher. Das was wir als Pilz bezeichnen, so mit Hut und Stiel, ist nämlich nur der Fruchtkörper. Darunter, im Boden oder im Holz, liegt das sogenannte Myzel, der vegetative Unterbau, der nur bei den passenden Bedingungen einen Fruchtkörper bildet.

Das Myzel wird heute gerne mit dem Internet verglichen. Wenn es nämlich grad keinen Bock auf den überirdischen Bau spektakulärer Gebilde hat, übermittelt es durch das Erdreich Informationen und Nährstoffe zwischen Pflanzen und fördert damit ihr Wachstum und ihre Reaktivität auf Umwelteinflüsse. Und es wird amigs recht gross. Verdammt gross.

Also: yep, wir sind ein Pilz. Wir sind gewachsen, indem wir uns den Bedingungen angepasst haben. Immer wieder. Und Smartphones sind unser neuer selbstgebauter Router zu unserem neuen selbstgebauten Kommunikations-Myzel. Und wir sollten sie mit einer gesunden Mischung aus Dankbarkeit und Vorsicht einsetzen.

Weiterführende Gedanken, wie sich das interpretieren lässt, ohne zwischen Simulationshypothesen und esotherischem Sumpf aufgerieben zu werden, die gibt’s dann ein anderes Mal.

 

Gastblogger Nik von Frankenberg macht viel mit Musik, einiges am Radio und liest zuviel Zeug im Internet.

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