Digital Life, Virtual Reality

Waren Sie schon einmal in der virtuellen Realität?

Die Geschichtliche der Virtuellen Realität und der Traum den Betrachter in eine künstliche Welt zu beamen ist geprägt von Pionierarbeit, Rückschlägen und Fehlversuchen. Der technische Entwicklungsprozess führt uns durch Meilensteine der Unterhaltungsindustrie, Kunst, Architektur, Medizin und Militär. Auch wir bei eyeloveyou beschäftigen uns mit diesem spannenden Medium um Geschichten, Bildwelten oder Produkte auf neuem Wege zu erzählen und zu präsentieren.

 

Der Begriff Virtuelle Realität (VR) wurde geprägt von Science-Fiction Filmen wie Star Treck, Matrix, oder Ready Player One. Darin bewegen sich Captain Kirk und Mr. Spock durch virtuelle Welten auf dem Holodeck. Diese programmierte Fantasiewelt mit fotorealistische Bilder in Echtzeit ist kaum mehr von der realen Welt zu unterscheiden.

Hat uns dieses Zukunftsszenario nun wirklich eingeholt? Ist es möglich in eine glaubhafte virtuelle Realität einzutauchen?

Den Versuch die Virtuelle Realität marktfähig zu machen hat die Unterhaltungsindustrie schon einige Male unternommen. Im Jahre 1994 veröffentlichte Sega VR-1, gefolgt von Nintendo 1995 mit dem Virtual Boy. Das Ergebnis waren adaptierte zweidimensionale Computerspiele mit teils monochromen Grafiken. Das immersive Erlebnis war folglich eher enttäuschend. Zudem wurde aufgrund der geringen Bildwiederholungsrate unter den Usern nicht selten die bekannte Motion Sickness verursacht. Die Projekte sind gefloppt und wurden innerhalb kurzer Zeit wieder eingestellt. Die Motion Sickness war so stark verbreitet, das Nintendo den Virtual Boy in den USA sogar mit einer beiliegenden Packung Ibuprofen verkaufte.

 

Mario Tennis auf Nintendo Virtual Boy

 

Die Geschichte oder vielmehr die Idee der Virtuellen Realität geht dabei zurück bis ins 17. Jahrhundert zur panoramischen Malerei. Bilder zum eintauchen in die gemalte Fantasiewelt. Zweihundert Jahre später, im Jahr 1956 hatte der Cinematograph Morton Heilig eine Vision. Er wollte den Zuschauern seine Filme als Erlebnis präsentieren. Ein Erlebnis, das alle menschlichen Sinne anspricht. Entstanden ist das Sensorama, eine Art Film-Projektor-Kasten mit stereoskopischem 3D-Bildern in Farbe. Filme, wie beispielsweise von einer Wüstenrallye, wurden in Begleitung von Stereo-Audio, einem vibrierenden Stuhl, Geruch und Wind Effekten abgespielt. Ein rundum immersives Erlebnis für alle Sinne.

 

Sensorama

Das Sensorama beschreibt damit die heutige Definition von Virtueller Realität schon relativ genau.

Als virtuelle Realität, wird die Darstellung und gleichzeitige Wahrnehmung der Wirklichkeit und ihrer physikalischen Eigenschaften in einer in Echtzeit computergenerierten, interaktiven virtuellen Umgebung bezeichnet.(Wikipedia)

Zur realistischen Darstellung der virtuellen Welten ist es also nötig, das die Technologie die Fähigkeiten und Eigenschaften unseres Menschlichen Sehvermögens adaptiert.

Um diese computergenerierte Welt sehen zu können benötigen wir ein Display in Form einer VR-Brille mit möglichst hoher Auflösung, Pixeldichte und Bildwiederholungsfrequenz (Hz). Bei der Bildwiederholungsrate geht man davon aus, dass das menschliche Auge mindestens 90 Hertz für eine realistische Darstellung der Bilder benötigt. Ab 16 Bilder pro Sekunde nehmen wir übrigens eine Bildreihenfolge als fortlaufende Bewegung wahr.

Für die Gewährleistung der Interaktivität innerhalb der virtuellen Welt benötigen wir einen Bewegungssensor, der unsere Körperposition verfolgt und in die virtuelle Welt überträgt. Um Aktionen ausführen zu können benötigen wir zudem einen Controller oder Gamepad. Ein solcher Bewegungssensor, genannt Gyroskop, befindet sich übrigens in jedem Smartphone.

VR-Brillen im höheren Preissegment, wie die Oculus Facebook, sind zudem und Sensoren ausgestattet, mit denen das Spielfeld im Wohnzimmer vermessen werden kann, sodass der Bereich für die Interaktion in der VR definiert und überwacht wird.

Die Technologie ist seit den 90er Jahren so weit ausgereift, dass wir computergenerierte Bilder realistisch darstellen können. Das Eintauchen in die Virtuelle Realität ist also durchaus möglich. Allerdings fehlen noch Features wie Gerüche, Wind- und Wassereffekte, die es beim Sensorama 1956 schon gab.

 

virtual surgery training

VR-Anwendungen finden langsam aber sicher ihren festen Platz in unserem Alltag. Neben Computerspielen, VR-Apps oder interaktiven Real Estate Führungen liegt das Kerngebiet von VR in der Simulation von kostspieligen oder gefährlichen Operationen.

So werden komplizierte chirurgische Eingriffe trainiert oder Simulationen für Piloten, Militär und Rettungskräfte durchgeführt. Auch im Bildungsbereich und bei therapeutischen Anwendungen findet VR heute ihren Einsatz. So erleben Schüler eine Führung im virtuelle Museum oder Traumapatienten werden zur Behandlung von Höhenangst mit virtuellen Gefahren konfrontiert.

 

Der kleine Bruder von VR

 

Wer nicht weiss, wo anfangen, dem bietet sich der einfachste Einstieg in die Virtuellen Realität über das Betrachten von 360° Videos. YouTube, Vimeo und Facebook lassen das Einbinden von 360° Inhalten schon seit einigen Jahren zu. Um VR in Form von 360° Videos für die Massen zugänglich zu machen hat Google das Cardboard vorgestellt. Eine VR-Brille in Form einer faltbaren Karton-Box mit Linsen, das aufgefaltet als Container für das Smartphone Display funktioniert.

Google Cardboard

So haben wir nun die Möglichkeit rasante Achterbahnfahrten, Tauchgänge mit Haien oder Reportagen aus Krisengebieten in einer 360 Grad Rundumsicht anzuschauen. Dabei können wir uns (noch) nicht frei in der gefilmten Szene bewegen, wir können lediglich unseren Blickwinkel selbst definieren. Definiert wird dies über DOF (Degrees of freedom). Die 3-DOF Technologie erlaubt die Rotation um die Achsen X, Y und Z. Neuere 360° Kameras mit mindestens sechs Linsen zeichnen 360° Videos in stereoskopischem 3D auf. Diese Videos erlauben es uns im virtuellen Raum ein wenig nach Vorne, Hinten oder zur Seite zu neigen was dann als Six Degrees of Freedom bezeichnet wird.

 

Out of the box, into the sphere.

 

Möchte man mit dem neuen Medium Geschichten erzählen stellt man relativ schnell fest, das dies mit den traditionellen Werkzeugen nicht funktioniert? Die Produktion von 360° Videos unterscheidet sich in einigen Aspekten von der klassischen Videoproduktion. Regie, Kamera, Ton und Lichttechniker werden zum Umdenken gezwungen. So gibt es bei 360° Grad Videoproduktionen kein “Hinter der Kamera”. Also wo steht die Filmcrew? Wie wird das Set ausgeleuchtet, wenn alle Scheinwerfer später im Bild zu sehen sind und wie kommuniziert die Regie mit den Darstellern?

Run and hide

 

Prinzipiell führt der Weg über die Integration der Crew und Technik in die Szene. Die Regie und der Kameraoperator verstecken sich beispielsweise hinter Baum und Mauer oder integrieren sich als Statisten in das Geschehen.

Mit der 360° Kamera ist es zudem nicht möglich die Brennweite des Objektivs zu verändern. Das klingt erstmal nicht so dramatisch. Es bedeutet jedoch, das alles weitwinklig in einer Totalen aufgenommen wird. Somit kann später nicht zwischen Einstellungsgrössen wie Close-Up, Nahe oder Totale geschnitten werden. Auch keine Zooms, Kameraschwenks oder Schärfenverlagerungen sind möglich. Um das Auge des Betrachters stets auf das Wesentliche zu lenken, bedient sich der Film an Hilfsmitteln wie Audiosignale, Bewegungsführung durch Objekte im Raum, Grafiken oder Moderation. So versucht man zu vermeidet, das der Betrachter etwas Wichtiges verpasst, weil er zufällig in die falsche Richtung schaut.

 

Erzählt man eine Geschichte auf der 360°-Bühne, so projiziert man den Betrachter in das Zentrum des Geschehens. Dieser wird somit selbst zum Mittelpunkt und kann daher als passiver oder aktiver Charakter in die Handlung der Geschichte integrieren werden. Prinzipiell ist die 360° Videoproduktion mit einer Theaterbühne vergleichbar, bei der der Zuschauer mitten auf der Bühne steht und das Geschehen um ihn herum betrachtet.

Übrigens um sich in der virtuellen Welt um die eigene Achse drehen zu können sollte jeder Betrachter 360-Grad Videos im Stehen anschauen. Nichts mehr mit Couch Potato, es wird aufgestanden und erstmal das Wohnzimmer aufgeräumt, damit man in der virtuellen Welt nicht über einen sehr realen Gegenstand auf seinem Fussboden stolpert.

 

 

Bildquellen:
https://virtualspeech.com/blog/history-of-vr
https://www.nmy.de/de/1/projekte/15/266/virtual-surgery-training/
https://store.google.com
The Untold Story Of Virtual Reality On The Sega Genesis – The Unreleased The Sega VR Headset

Standard
Digital Life, Social Media, Stop-Motion

Why I love stop motion

Stop motion never goes out of style. I will be taking a trip down memory lane of stop motion, and link my contemporary favourites. Make some popcorn, you might be here for a while.

When I was a kid in Sweden in the 1970s there were 2 channels on the fat, bulging TV – which in my family only showed black and white imagery until I was 4 years old.

Ah, to lie down on the orange, longhaired, itchy carpet under the smoky glass coffee table; to hear the distinct click when you pulled out the switch to turn the telly on, followed by that high pitch sound reminiscent of rubbing metal and porcelain very fast against each other.

The sound of the grey-green glass tube warming up for a few seconds before it, magically, started transmitting moving pictures from around the world.

My favourite moving pictures on the modern fireplace were the stop motion and cartoon animations.

I have vague memories of Sandmännchen and other doll creations – interestingly several of them were, like Sandmännchen, made behind the Iron Curtain.

Around 09.00 on Saturday morning – the only day of the week with morning television back then – there was five minutes of true magic: cartoon animations, among them Woody Woodpecker.

I think I was six years old when our Montessori-inspired teacher let us play around with a camera – I remember some classmates making a race – perhaps it was the Olympic year of 1980? – between two pink, rhomboidcut erasers, the staple Swedish school rubber.

At the age of 13 I visited a cartoon animation studio, and was thoroughly amazed by the amount of drawings that need to be done.

Albeit on the various layers on see through plastics, meaning that you didn’t have to repaint the whole background 6 or 8 times per seconds.

A couple of years later, in the late 1980s, Wallace and Gromit first appeared.

It just took the combination of child-friendly animations packed with references for an older audience to the next level.

This came out eight decades after the first stop motion clay movies were made. One of the pioneers back then was a woman named Helena Smith Dayton.

But the first stop motion ever is credited to the The Humpty Dumpty (1897), made by Albert E. Smith and J. Stuart Blackton.

In this short film, unfortunately forever lost, a toy circus of acrobats and animals comes to life.

Among the early creations that made a breakthrough I must also mention Disney’s 1928 Steamboat Willie with Mickey Mouse, which was also the first animation with synchronised sound, which was a must for the story of Mickey using a steamboat as a musical instrument.

 

The 21st century has taken the craft of stop motion even further.

And of course we have a new immensely popular way of creating mini-films frame by frame: GIFs. However the technology which has been around a lot longer than you would think – in June, 2019 the GIF celebrates its 32nd birthday.

We all know the GIF from funny shorts, but the technology can really be used for more advanced projects.

In my personal meaning they however don’t compare to real artistic, artisanally created stop motion films.

 

Here are my favourites when it comes to stop motion:

Overall masterpiece: MUTO – a wall painted animation by BLU

Nathalie Djurberg and Hans Berg: This artist duo takes clay stop motion to the institutional level with their hilarious, dark creations.

Favourite music video: Joy’s Apartment.

 

In this context I must also of course mention Basel’s proud contemporary stop motion producer: eyeloveyou.

Among the work they have made in the last few years is a Chalk-Board-Stop-Motion for vinigma/velogourmet:

 

A Pixelstick-Stop-Motion for colourkey:

 

And a Clay-Stop-Motion for themselves, which was shown at the Outdoor Allianz Cinema on Münsterplatz in Basel:

 

Stop your motion. Enjoy.

 

– Anders Modig

Anders Modig, based in Basel since 2013, has been a journalist for 15 years. He writes about watches and design for titles like Vanity Fair on Time, Hodinkee, Café and South China Morning Post.

He has been editor in chief of seven magazines and books, including the current annual design magazine True Design by Rado, and his company also organises events for clients like TAG Heuer, Zenith and Patek Philippe.

 

Standard
blog, Culture, Digital Life, Lifestyle

Viel Arbeit? Hör auf zu klagen! Nichtstun ist die Zukunft

“Ich hab viel zu tun”: Täglich hören wir diesen Satz, egal ob im Büro, in der Mittagspause oder wenn wir einem Freund auf der Strasse begegnen. Der Satz ist zur Standardantwort avanciert, wenn man fragt, “wie gehts” – die Antwort “gut” war gestern. Dabei ist dieser Satz aus drei Gründen problematisch.

Grund 1: Faulheit ist die letzte Todsünde

Leute, die sich über ihren Berg an Arbeit beklagen, machen es sich leicht – zumindest aus einem kulturellen Gesichtspunkt. Denn wer viel arbeitet, der ist eins sicher nicht: faul. Und was gibt es Schlimmeres, als als Schlaffi wahrgenommen zu werden! Faulheit ist in unserer Leistungsgesellschaft die letzte verbliebene Todsünde: Ehebruch? Wenn juckts! Lügen? Im postfaktischen Zeitalter ein Kavaliersdelikt. Eitelkeit: Instagram ist ein Jahrmarkt der Eitelkeit. Die Anzahl monatliche Nutzer dieses Sozialen Netzwerks? Eine Milliarde. Und so weiter.
Ist jemand mit Arbeit eingedeckt, impliziert das, dass diese Person das Gegenteil von faul ist: Sie ist fleissig, zuverlässig und zudem ein gefragter Auftragsempfänger. Ihre Vorgesetzten decken sie mit Arbeit ein, weil sie wissen, diese Person liefert, und das gut und schnell. Und wenn Faulheit die letzte Todsünde ist, ist Leistung durch harte Arbeit die vorherrschende, jeden Gesellschaftsbereich dominierende Tugend. Wir haben Gott und die Kirche hinter uns gelassen, aber die Protestantische Arbeitsethik haben wir noch nicht abgestreift. Auch Bukowski hatte das erkannt und forderte in seinem Roman Faktotum: Es sollte auch für Menschen ohne Ehrgeiz einen Platz geben: ich meine, einen besseren als den, den man ihnen gewöhnlich reserviert.

Grund 2: Clever arbeiten ist besser als viel arbeiten

Wieso sagen Leute nicht: “Ich arbeite nicht hart und lang, ich arbeite clever. Ich hab einige der mir zugeteilten Aufgaben nicht erledigt, weil ich weiss, dass sie niemandem einen Mehrwert bieten. Dafür bin ich etwas früher nach Hause gegangen und hab den Abend genossen. Am nächsten Tag kam ich frisch erholt ins Büro, mein Kopf war voll mit wunderbaren Ideen.” Oder um es mit Steve Jobs zu sagen: «People think focus means saying yes to the thing you’ve got to focus on. But that’s not what it means at all. It means saying no to the hundred other good ideas that there are. You have to pick carefully.»

Natürlich braucht es Selbstvertrauen zu sagen: “Das mache ich nicht, weil ich den Mehrwert dahinter nicht sehe. Weil es weder Geld bringt, noch jemandem unmittelbar nützt. Weil es nur bürokratischer Mist oder Wir-haben-das-immer-schon-so-gemacht-Müll ist.” Zum Glück gibt es berühmte Vorreiter. Nobelpreisträger Richard Thaler sagt von sich selbst, er sei faul. Er kümmere sich nur um diese Dinge, die wichtig sind und die er gerne mache. Für einen Nobelpreis hat es immerhin gereicht.

Grund 3: Schufterei killt Kreativität

Nichtstun ist die Zukunft. Oder was machst du, wenn die Roboter deinen Job übernommen haben? Zugegeben, wenn du diesen Blog liest, werden die Roboter deinen Job nicht so schnell übernehmen, da du wahrscheinlich eine höhere Ausbildung hast und/oder eine kreative oder konzeptionelle Arbeit verrichtest. Aber gerade im konzeptionellen Bereich ist es unglaublich wichtig, dass du Zeit für Musse hast. Denn im Zustand des Nichtstuns kommen die richtig guten Ideen. https://qz.com/705782/the-best-productivity-hack-when-youre-stuck-is-to-do-nothing/

Also trau dich, deine Arbeit zu ändern und zu sagen, dass du nicht mehr hart arbeitest, sondern smart.

 

 

 

Gastblogger Lorenz König macht was mit Medien und ab und zu was mit Musik. Seine Gedanken zum Gang der Welten veröffentlicht er auf dem Blog Boom-Town (https://medium.com/boom-town), sein Twitterhandle lautet: @lorenzkoenig

Standard
Allgemein, Culture, Digital Life

Vom kleinen Tschuttibildli zum weltgrössten Fussballerportrait

Aus einer Illustrationsidee für Tschuttiheftli-Fussballersticker wurde letztendlich das wohl weltgrösste Fussballerportrait. Wie es dazu kam und was es dazu brauchte, erläutern wir in diesem Blog-Post.


Künstlerische Sammelbilder

Tschuttiheftli? Hä? Das sind die alternativen Panini-Bilder, die in aufwändiger Handarbeit von Künstlern aus aller Welt gezeichnet werden. Das ist insofern unterstützenswert, weil der Verein Tschutti-Heftli keinen kommerziellen Hintergrund hat und einen Teil des Erlöses an NGOs wie z.B. terre des hommes spendet.

Stevie zeichnet die ganze CH-Nati!
Aus rund 500 Einsendungen wurde unser Stevie auserwählt, für die WM 2018 die Schweizer Nati zu zeichnen. Was für eine grosse Ehre! Seine Illustrationsidee ist simpel, aber umso klarer: Aus den weissen Begrenzungslinien eines klassischen Fussballfelds entsteht ein reduziertes Fussballerportrait. Oder wie Anders Modig, Design- und Uhren-Journalist, es sagt:

«When I first saw it, I just cracked up. It just felt so Stevie somehow. Because not only does it make you laugh. It also makes sense, as it is somehow maximising the idea.»

Über Stevie’s Illustrationen berichtete unter anderem 20Minuten mit einem Hintergrundbericht und auch wir selbst in unserem Referenzprojekt.

Ein Portrait vom «Mann aus Sursee»
Aus der Grundidee für die kleinen Bildli wuchs jedoch bald einmal die Überzeugung, dass dies auch «in echt» möglich sein muss.

Size matters und Linien sind Linien, also warum nicht ein richtiges Fussballfeld mit einem Portrait bemalen?

Der Plan war gefasst und in Sursee bald ein Platz gefunden, auf dem sich das Projekt realisieren liesse. Es lag auf der Hand, dass für das Portrait «der Mann aus Sursee», Haris Seferovic, ausgewählt wurde.

Dokumentation mit Drohnen
Ein so grosses Bild wird natürlich erst aus einer gewissen Distanz als solches erkennbar. Daher war schnell klar, dass wir das Ganze mit einer Drohne dokumentieren würden. Als sich dann auch noch die Gelegenheit ergab, daraus ein kurzes Intro für die Tschutti-Heftli-Vernissage zu erstellen, war der Plan komplett.

Akkulauftzeit, Stabilisierung, etc.
Trotz unserer Erfahrung mit Drohnenprojekten (unter anderem beim Trailer für das Openair Basel oder dem Orchestershooting für das Sinfonieorchester Basel) war dieser Dreh eine spezielle Herausforderung.

Neben den klassischen Aufgaben wie der Flug-Bewilligung oder dem professionellen Steuern der Drohnen hatte dieser Dreh eine deutlich höhere Komplexität.

  1. Akkulaufzeit: Drohnen-Akkus haben eine relativ kurze Laufzeit von lediglich 15-20 Minuten. Für die Drehzeit von ca. 3-4 Stunden waren ziemlich viele Reserveakkus nötig.
  2. Positionierung: Da wir den ganzen Zeichnungsprozess als Timelapse-Video zeigen wollten, musste die Drohne eine bestimmte Position halten (und nach jedem Akkuwechsel auch wieder neu einnehmen). Dies haben wir mittels fix definierten Koordinaten gelöst.

  3. Streaming: Damit der Künstler seine Arbeit nicht «blind» erledigen musste, haben wir ein Live-Bild von einer der beiden Drohnen auf ein Display am Kreidewagen gestreamt.

  4. Stabilisierung: Trotz teils automatischer Stabilisierung der Drohnen waren diese ab und zu ein paar heftigen Windböen ausgesetzt. Damit ein ruhiges Bild entsteht, wurde das Bildmaterial nachträglich am Computer stabilisiert.

Seferovic findets «e geili Sach»
Auf einer Fläche von 104×67 Metern entstand so das wohl weltgrösste Fussballerportrait.

Auch der portraitierte Haris Seferovic selbst zeigte sich vom Endresultat begeistert:

Erstmal Danke, dass er das gemacht hat. Ich habe mich sofort erkannt und finde es «e geili Sach».

Und auch die Vernissage war ein voller Erfolg. Da durfte eine kurze Live-Performance auf dem extra organisierten Rasenstück natürlich nicht fehlen.

  


Mit der weltbesten Untertstützung zum weltgrössten Fussballerportrait
Damit das Portrait aber überhaupt sichtbar werden konnte, waren wir auf die Unterstützung von ganz vielen Personen und Institutionen angewiesen. Daher geht ein riesengrosses Dankeschön an

Last but not least bedanken wir uns bei «Painty», der Maschine, die so unermüdlich die weissen Kreidelinien mit und für uns gespritzt hat 🙂

 

Ergänzung vom 4.6.2018:
Einen tollen und sehr ausführlichen Bericht über die Erstellung des Films gibt es bei Galaxus zu lesen.

Auch das RSI hat in der Sendung Telegiornale über Stevie’s Wirken berichtet.

 

Standard
Allgemein, Digital Life, Lifestyle, Social Media

Noch was zum Smartphone

Schon mal gedankenverloren in metaphysische Sphären abgedriftet? Soll ja vorkommen.

Da kommen dann plötzlich strange Sachen hoch, z.B. sind wir eine Art Pilz? Wenn aus ein paar Zehntausend innert einem geologischen Schulterzucken 7 Milliarden werden, kann man schon mal ne Analogie zum Schimmel bilden, der sich auf den Fried Rice-Resten in der Tupperware ausgebreitet hat. Selbst die Evolutionsforschung macht sich da so ihre Gedanken.

Jedenfalls wird einem der neuzeitliche, evolutionäre Durchmarsch unserer Spezies ziemlich bewusst und prompt kommt die nächste Frage hoch: „wa…äh…nun, ja, warum eigentlich wir?“

Ein Erklärungsversuch: Wir haben innovatives Greifwerkzeug, nen funky Frontallappen mit Abstraktions-Upgrade, sind fähig zur Kommunikation und Kollaboration. Ausserdem, in klassischem Henne/Ei-Verhältnis: wir gehören tendentiell zur neugierigen Sorte und können auf Veränderungen reagieren. Gutes Beispiel: Das Smartphone.

Das halbe Sortiment von Interdiscount anno 1990 passt jetzt in unsere Hosentasche, inklusive einem kompletten, sich quasi stetig selbst aktualisierenden Brockhaus.

Mit Siri ist auch noch ein Gesprächspartner dabei, dessen seltsame Persönlichkeit zwischen „totally not a robot“ und „ich weiss im Fall alles über dich. Alles.“ einzuordnen ist. Der Aufstieg zum Basic Tool heutiger menschlicher Existenz ist unbestritten, es ist der Faustkeil der Gegenwart.

Wie haben wir das geschafft?

Wie so vieles äusserlich Grossartiges: mit Bauen, Vermasseln, Lernen, Verbessern und das mit unersättlichem Eifer, Kollateralschäden und ökonomischer Logik.

Die Ambivalenz dieser Entwicklung ist gross.

Langeweile, Musse und Unerreichbarkeit sind pflegenswürdige Tugenden geworden, zunehmend sogar gesundheitliche Notwendigkeiten. Die heissen jetzt „Digital Sabbaticals“ und werden paradoxerweise gerade von jenen besonders gepflegt, die massgeblichen Anteil an der Entwicklung der Technologie hatten. Zur gebotenen Vorsicht im Umgang hat Lorenz König hier schon eloquent den Mahnfinger gehoben, aus gutem Grund.  Mittlerweile sind die Dinger zehn Jahre alt und haben sich vom Luxusartikel zum Alltagsgegenstand gewandelt; über ein Drittel der Menschheit besitzt heute mindestens ein Smartphone, eine Entwicklung deren Folgen wir nur in Echtzeit beobachten und vorsichtig abschätzen können.

Doch bei allem Respekt vor den Herausforderungen die uns da blühen, es lohnt sich auch mal ein bewusster Blick auf die positive Seite:

Smartphones haben die Wissensvermittlung demokratisiert, Informationen fliessen direkter als je zuvor.

Wir sind alle verbunden, nicht nur über statische Knotenpunkte, sondern auch in Bewegung, egal wo (nervige Funklöcher (hey ciao Bettingen) ausgenommen). Wir können Schlangen-Gifs übermitteln, soziale Bewegungen starten, die geopolitische Situation im Iran diskutieren, Kafka als Audiobuch hören oder der Welt zeigen, wie wir in slow motion versagen.

Und damit wären wir wieder bei der Pilz-Analogie, nur etwas appetitlicher. Das was wir als Pilz bezeichnen, so mit Hut und Stiel, ist nämlich nur der Fruchtkörper. Darunter, im Boden oder im Holz, liegt das sogenannte Myzel, der vegetative Unterbau, der nur bei den passenden Bedingungen einen Fruchtkörper bildet.

Das Myzel wird heute gerne mit dem Internet verglichen. Wenn es nämlich grad keinen Bock auf den überirdischen Bau spektakulärer Gebilde hat, übermittelt es durch das Erdreich Informationen und Nährstoffe zwischen Pflanzen und fördert damit ihr Wachstum und ihre Reaktivität auf Umwelteinflüsse. Und es wird amigs recht gross. Verdammt gross.

Also: yep, wir sind ein Pilz. Wir sind gewachsen, indem wir uns den Bedingungen angepasst haben. Immer wieder. Und Smartphones sind unser neuer selbstgebauter Router zu unserem neuen selbstgebauten Kommunikations-Myzel. Und wir sollten sie mit einer gesunden Mischung aus Dankbarkeit und Vorsicht einsetzen.

Weiterführende Gedanken, wie sich das interpretieren lässt, ohne zwischen Simulationshypothesen und esotherischem Sumpf aufgerieben zu werden, die gibt’s dann ein anderes Mal.

 

Gastblogger Nik von Frankenberg macht viel mit Musik, einiges am Radio und liest zuviel Zeug im Internet.

Standard
Allgemein, blog, Culture, Digital Life, Fashion, Lifestyle

How could I not?

“What inspires you, something that is also related to what you do, something time-related?”

Stevie’s question came out of the blue just after we let out a couple of discreet post-lunch bagel burps. It set the wheels spinning in my brain, which has been very occupied, perhaps too occupied, with writing about watches for more than a dozen years.

It took me a while to realise that it is actually the foundation itself that inspires me: time. It is the only thing we have, and agreeing on what time is and should be is the only way it is possible to keep a society together. Initially experimental sundials and water clocks were few and far between, but since the 1300s keeping time has been very social. From the church clocks ringing to get the congregation together to the infamous countdown for New Year’s Eve under the big clock at Times Square, time is absolutely everywhere. From when you are at work to the exact meeting time to the trains to the start of your favourite TV show to the minutes you cook an egg to your liking – time is absolutely everywhere, and nothing in our civilised society would have been possible if it weren’t for the relentless studies of men and women like the Mesopotamians who raised a pole, measuring the movement of the sun, John Harrison cracking the mystery to perfect sea navigation thanks to the accuracy of his clocks, Abraham-Louis Breguet for not only putting timekeepers on the wrist, but also mitigating the adversarial effects of gravity on the movement of pocket watches, and present-day geniuses like Rémi Maillat of Krayon who just made the first mechanical watch that shows you sunrise and sunset wherever you are. They all work with the same foundation: how to mimic and symbolise the celestial movements, because that’s what time and clocks and watches are all about: astronomy. And like the Austrian designer Rainer Mutsch put it:

“Time has no undo button.”

What baffles me is that despite the fact that time is the only thing that we have, the only commodity that is distributed to each and every living creature on this planet, people ask me why I write about watches, thus in an extended perspective asking why I write about time. I hadn’t thought about it in that sense before this article, but for the next time somebody puts this question to me I now have the perfect answer: “How could I not?”

– Anders Modig

 

Anders Modig, based in Basel since 2013, has been a journalist for 15 years. He writes about watches and design for titles like Vanity Fair on Time, Hodinkee, Café and South China Morning Post.

He has been editor in chief of seven magazines and books, including the current annual design magazine True Design by Rado, and his company also organises events for clients like TAG Heuer, Zenith and Patek Philippe.

Standard
Allgemein, blog, Culture, Digital Life

«Public Domain»: Wem gehört Kultur?

Wer soll über kulturelle Werke verfügen: die Künstler und ihre Nachfahren oder die Allgemeinheit? Und wie soll man mit solchen Werken umgehen in Zeiten der Digitalisierung: Alles freigeben zum Download beziehungsweise Streaming oder doch lieber hinter den Vitrinen der Museen oder in den Kinosälen bewahren? An der Tagung «Public Domain» gingen Künstler, Kuratoren, Juristen und Internet-Advokaten diesen Fragen nach.

Die Diskussion schwenkte zwischen kühnen Visionen und konservativen Praxisbezügen hin und her.

 

Wem gehört Kunst? Der «Nefertiti Hack»

Wie unklar der Besitzanspruch von Kultur ist, macht das Künstler-Duo Nora Al-Badri und Jan Nikolai Nelles mit dem «Nefertiti Hack» deutlich. Ihr Projekt «The Other Nefertiti» demonstriert auf zwei Ebenen, wie westliche Museen Kunst in physischer Form und als Narrativ für sich beanspruchen. In Robin-Hood-Manier haben die beiden die Büste der Nofretete aus dem Neuen Museum in Berlin geklaut und der Allgemeinheit übergeben. Laut eigenen Angaben schmuggelten die Künstler dabei eine Kamera in den Nordkuppelsaal, in dem Fotografieren strengstens verboten ist, und erstellten damit einen 3D-Scan der Büste. Die daraus entstandenen Daten machten sie der Öffentlichkeit zugänglich, nun stehen sie der Welt zum kostenlosen Download bereit. Glaubt man den Künstlern, werden diese Daten von Nutzern weltweit verwendet, um ihre eigene Interpretation der Nofretete zu entwerfen.

 

Alles nur geblufft?

Ob Nora Al-Badri und Jan Nikolai Nelles die Daten wirklich von dem Original bezogen haben, in dem sie es mit einer versteckten Kamera gescannt haben, und ob die Nachahmungen durch die Netzgemeinde wirklich in dieser Fülle stattgefunden hat, lassen sie offen. Den beiden ging es wohl weniger um die realitätstreue Umsetzung ihrer Idee, als darum, eine Diskussion anzustossen. Diese dreht sich erstens um die eurozentrische Sicht von Kulturobjekten: Die Büste von Nofretete steht in einem deutschen Museum, weil dieses ägyptische Kulturerbe von deutschen Archäologen ausgegraben worden ist. Berechtigt dieser Umstand Deutschland dazu, über diesen Fund zu verfügen und die Deutungshoheit für sich zu beanspruchen? Zweitens geht um die Frage, wie öffentlich Museen wirklich sind: Das Museum ist ein öffentlicher Raum, der von der öffentlichen Hand gefördert wird, wieso also darf man die Ausstellungsobjekte nicht fotografieren und so in seinen Besitz nehmen?

 

Wenn Kunstwerke zu Daten werden: Potential und Gefahr

Das Beispiel «Nefertiti Hack» zeigt ebenfalls: Werke sind Daten-Rohstoffe. In digitalisierter Form werden Artefakte zu Fotos, 3-D-Scans, Filmen. Als solche Daten verbreiten sie sich entweder in ihrer Ursprungsform in Netz, oder dienen als Rohmaterial für Memes oder Photshop-Battles. So birgt kulturelles Erbe nicht nur ein grosses Potential für Künstler und Kulturinstitutionen, es bereichert auch Kunst-Fans auf eine neue Art.

Quelle: Slides Kathrin Passig

 

Es muss nicht immer das grossangelegte Museum-Projekt sein

Wie Kulturgut seinen Weg in den Alltag von Nutzern finden können, erfahren wir von Schriftstellerin Kathrin Passig, Kernaussage ihres Referats: In der digitalisierten Welt findet Kunst nicht nur in der räumlichen Institution statt, sondern auch dezentralisiert an den Smartphones oder Laptops einzelner Nutzer. Das fängt am beim Teilen der Bilder in den sozialen Medien an und endet bei deren Verwendung als Wallpaper für den Computer. Diese unspektakulären Kleinverwendungen schlagen keine grossen Wellen, noch sind sie von Museen initiiert.

Hier geht es nicht um grossangelegte Museumsprojekte, doch in dieser Form wird kulturelles Gut in die kleinste Verästelung der Gesellschaft getragen und neu interpretiert.

 

 Kontrollverlust durch Internet? Nein, danke

Die Hemmung der Kulturinstitutionen ist gross, erinnert uns Passig. Museen hätten kein Problem, wenn es um herkömmliches Merchandise geht, wie etwa eine Tasse mit einem Abzug der Mona Lisa. Sobald sich das Ganze aber ins Netz verlagert, bekämen die Verantwortlichen kalte Füsse. Für viele Museen fände Auseinandersetzung mit Kunst nach wie vor ausschliesslich innerhalb der Wände des Museums oder auf seiner Webseite statt. Das Museum wage keinen Kontrollverlust, keinen Raum für unvorhergesehen Dinge, meint auch Professor Axel Vogelsang im Abschlussreferat. Dabei gibt es gut Gründe, wieso Museen ihre Ausstellungen freigeben sollten, die Macher von KIM.bl zählen folgende:

  • Vermittlungsauftrag für das Kulturerbe
  • Förderung der Wissenschaft und Bildung
  • Erhöhung des Nutzens für andere (Medien, Kreativwirtschaft, Kunst)
  • Und nicht zuletzt machen sie Werbung für die eigene Sammlung. So kann das Museum von der verstärkten Sichtbarkeit der Werke profitieren, weil das Netz seine Sammlung hinaus in die Welt trägt.

Natürlich rufen diese Visionen auch Skeptiker auf den Plan: Filmjurist Marc Wehrlin gibt zu bedenken, dass sich das Urheberrechtsystem nicht einfach aushebeln lassen könne, was in diesem Szenario der Fall wäre. Auch der administrative Aufwand muss berücksichtigt werden, will man alle Rechteinhaber (Künstler, Besitzer, Fotograf, Agentur) miteinbeziehen. Stefan Bürer ermahnt die Anwesenden, dass Public Domain zwar Verfügbarkeit bedeute, aber noch lange nicht gratis sei: Infrastruktur, Wartung, Prozesse auf der einen und die Diskussion zwischen der Öffentlichkeit und der Politik seien beides hohe Kostentreiber.

 

Ein Hoch auf das Urheberrecht?

Eine Frage, die im Bezug zu ihrer Virulenz geradezu unterging, lautet: Was hat der Künstler davon, wenn sein Schaffen gratis zur Verfügung gestellt wird? Schliesslich muss er ja von seiner Arbeit leben können. Spätestens hier zeigt sich, dass das Urheberrecht nach wie vor eine wichtige Rolle spielt, das den Ausdruck des Werkes schützt, das ohne Urheber nicht da wäre.

Die Tagung «Public Domain» fand am 24. April in Hochschule für Gestaltung in Basel statt. Sie ist eine Zusammenarbeit zwischen Migros Kulturprozent, Christoph Merian Stiftung, Präsidialdepartement Basel Stadt/, dem Haus der Elektronischen Künste.

Gastblogger Lorenz König macht was mit Medien und ab und zu was mit Musik. Seine Gedanken zum Gang der Welten veröffentlicht er auf dem Blog Boom-Town (https://medium.com/boom-town), sein Twitterhandle lautet: @lorenzkoenig

Standard